Nahezu bereit für den Testlauf

Brunnenanlage des WBV „Am Wiehen“ wird für unterirdische Enteisenung und Entmanganung (UEE) vorbereitet

Löhne. Das Grundwasser, das der Wasserbeschaffungsverband (WBV) „Am Wiehen“ mit seinen 21 Brunnenanlagen fördert, enthält die natürlichen Bestandteile Eisen und Mangan. Diese Stoffe werden dem „Rohwasser“ bislang im Wasserwerk Südhemmern mit großen Filteranlagen entzogen – so wird das Rohwasser zu Trinkwasser aufbereitet. Doch schon bald wird an einer Anlage mit zwei Brunnen getestet, ob das Wasser direkt im Boden im Umfeld der Brunnen durch eine unterirdische Enteisenung und Entmanganung (UEE) aufbereitet werden kann. Zurzeit wird alles für den Einfahr- und Versuchsbetrieb vorbereitet.


„Gerade erst wurde in Hille eine zeitweilige ‚Straßenbrücke‘ für eine Reinwasserleitung installiert“, berichtet Stefan Wiese vom Ingenieurbüro Wiese aus Hille. „Das Trinkwasser, das diese Transportleitung bereitstellt, wird für das Einfahren der unterirdischen Enteisenung und Entmanganungsanlage benötigt.“


Auch an der Brunnenanlage selbst wurden einige Leitungen verlegt, um den Versuchsbetrieb möglich zu machen. Für das Verfahren wird Wasser in einer dafür aufgestellten UEE-Anlage mit Sauerstoff angereichert und über einen der beiden Brunnen in den Boden infiltriert. Der andere Brunnen soll das schon vorgereinigte Wasser zum Wasserwerk in Südhemmern liefern.


„Wie in der Filteranlage im Wasserwerk werden auch bei der unterirdischen Enteisenung und Entmanganung Eisen und Mangan mithilfe von Luftsauerstoff aus dem Wasser abgetrennt – und zwar im Grundwasserleiter selbst, der als natürlicher Reaktions- und Filterraum fungiert“, erklärt Susanne Brants, Technische Betriebsführung des WBV „Am Wiehen“. „In unserem mehrmonatigen Versuchsbetrieb wollen wir die Leistungsfähigkeit und Ergiebigkeit dieser unterirdischen Enteisenung und Entmanganung ermitteln.“


Die benötigte Anlagentechnik für diesen Pilotversuch wird von dem Beratungsunternehmen Consulaqua aus Hildesheim bereitgestellt: Nach der dreiwöchigen Einfahrphase, die Anfang September 2024 beginnt, soll der Versuchsbetrieb starten.


„Sollte der Pilotbetrieb erfolgreich verlaufen, kann einer der beiden Entnahmebrunnen bereits sauberes, eisen- und manganfreies Wasser fördern“, berichtet WBV-Verbandsvorsteher Bernd Poggemöller. „Eisen und Mangan würden
sich also weder im Brunnen selbst, noch in den Pumpen und Rohrleitungen ablagern. Dadurch kann sich die Lebensdauer der Brunnen und Leitungen erhöhen und die Filter im Wasserwerk Südhemmern würden entlastet.“
Sobald die Einfahrphase der unterirdischen Enteisenungs- und Entmanganungsanlage im September abgeschlossen ist, kann übrigens auch die zeitweilige Straßenbrücke in Hille wieder entfernt werden. Für den Versuchsbetrieb, der bis Ende Dezember 2024 andauern soll, wird dann kein externes Wasser mehr benötigt.


Über den Wasserbeschaffungsverband „Am Wiehen“:
Der WBV „Am Wiehen“, gegründet 1961, fördert Trinkwasser im Gebiet Hille-Südhemmern und beliefert damit seine vier Verbandsmitglieder: die Stadt Bad Oeynhausen, die Gemeinde Hüllhorst, die Stadt Löhne und den WBV des Amtes Hartum in Hille. Die Bürger erhalten ihr Trinkwasser von ihren Trinkwasserversorgern vor Ort.



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